KinOst präsentiert: Nackt unter Wölfen
Drei Jahrzehnte sind vergangen seit die sogenannte Einheit Deutschlands verkündet wurde. Die Etablierung des Kapitalismus brachte einige negative Entwicklungen, mit denen viele Ostdeutsche heute noch zu kämpfen haben. Daneben sorgte die sogenannte Wende auch für eine Unsichtbarkeitsmachung von DDR-Literatur. Dazu zählen einige Romane und Filme, die Gefahr laufen in Vergessenheit zu geraten.Aus diesem Grund wollen wir dieses Jahr zusammen einen der ausdrucksstärksten Filme der DDR anschauen.
„Nackt unter Wölfen“ basiert auf einem Roman von Bruno Apitz und spielt im Konzentrationslager Buchenwald, wo ein jüdischer Häftling ein etwa dreijähriges Kind ins Lager schmuggelt. Der Roman wurde in 30 Sprachen übersetzt und insgesamt 3 Mal verfilmt. Der Film selbst erhielt unzählige Auszeichnungen und wurde damals weltweit exportiert.Als überzeugter Sozialist und Antifaschist fand Bruno Apitz nach den Grauen der Zweiten Weltkriegs in der DDR eine Zuflucht und eine Möglichkeit, seine Kreativität und antifaschistische Ideologie in Büchern zu verarbeiten. Die Romanfiguren, die im Buch erscheinen, tragen teilweise die Namen ehemaliger KZ-Mitgefangener des Autors. Die erste Veröffentlichung des Romans 1958 fiel mit der Eröffnung der Gedenkstätte Buchenwald zusammen.
Während im bürgerlichen Liberalismus oft leere Worthülsen den Begriff des Antifaschismus umgeben, lies Bruno Apitz nichts unversucht, seinem Aktivismus Ausdruck zu verleihen.Lasst uns diesen wichtigen Meilenstein der DDR-Literatur und -cinematographie nicht in die Bedeutungslosigkeit geraten.
Nackt unter Wölfen (1963)
Regie: Frank Beyer
Drehbuch: Bruno Apitz, Frank Beyer
Länge: 116 Minuten